1. |
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In einem Garten vor der Endhaltestelle
Hat sie sich zur letzten Ruhe gelegt
Sie liegt im Boden der vergessenen Brache
Wo nur der Lumpensammler seine Runden geht
Bullenschweine, Hohngesang
Lynchjustiz und Arbeitszwang
Geschlossene Verwahrung - eine Nahtoderfahrung
Die ganzen Idioten aus der Verwaltung
Haben fleißig die Bevölkerung gezählt
Sie wissen nicht, dass ihren Tabellen
Mancher lebende Tote entgeht
Bullenschweine, Hohngesang ...
Zahlungsfrist
Sozialarbeit
Jugendhaft
Altersheim
Lynchjustiz
Arbeitszwang
Grubenhatz
Schulanfang
Aber mancher Lebende Tote entgeht...
Bullenschweine, Hohngesang...
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2. |
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Die letzten Schnitte vor dem Feierabend
Er hätte nicht gedacht einmal Friseur zu sein
Er macht den Laden zu und lenkt die Schritte
Zum Arbeitersportverein
Die Zeiten sind hart im Blechbüchsenviertel
Überall herrscht große Not
Weil man das Unglück zurückschlagen muss
Ist Werner Uhlworm rot
Das was kommen wird fällt nicht vom Himmel
Überall tobt Reaktion
Viele haben sich dagegen kaum geregt
Aber Werner Uhlworm schon
Hätten ihn die Schergen nicht gehetzt
Es wäre besser jetzt
Er hat alles auf die Zukunft gesetzt
In unseren Taten wird er gerächt
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3. |
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Auf dem Gebirgspass
Geh' ich spazieren
Wie ein Ungeheuer
Auf dem Schwebebalken
Dieser Horizont
Ist eine Trennungslinie
Auf der man tanzen kann
Allein in Ostdeutschland
Du kommst mir entgegen
Und du sagst "Hallo"
Und willst mich umarmen
Doch ich trage ein Brennnesselhemd
Ich will ein neues Leben!
In der Passage
Leg' ich mich nieder
Dort wo die Damen
Sich teure Stoffe kaufen
Und wo die Herren
Auf ihre Uhren schau'n
Schmeiß ich mein Leben weg
Und kotz mich aus
Du siehst mich liegen
Und reichst mir deine Hand
Du willst mich retten
Aber ich habe ein Stachelbeerherz
Ich will ein neues Leben!
Ich habe keine Ahnung, was du in mir gefunden hast
Ich gehe meinen Weg und er führt nicht zu dir
Das einzige was mich für heut' noch interessiert:
Wo ist mein Bier?
Ich will ein neues Leben!
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SCHACHTELMUND - Klette
01:45
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Berge bersten
Bäume brechen
Bäche brausen
Bauten beben
Alles vergeht:
Ob Schmerzen, Schwächen oder Flausen
Nur die Klette, sie bleibt kleben
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5. |
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Wenn draußen Bomben fallen
Und eine Welt zerbricht
Sitzt du in deinem Zimmer
Und hörst die Schläge nicht
Die Nacht gehört dem Rausch
Der Tag gehört dem Spiel
Du hast dich selbst verloren:
Es war ja auch nicht mehr viel
Was du getan hast ist radikal,
Ach wär's doch normal!
Als ein Geschenk des Himmels
Gott der dir Liebe zollt
Hast du ein Kind bekommen:
Du hast es nie gewollt
Da dir dein Leben sonst nicht mehr gehört
Kam der Entschluss in der Nacht
Niemand hat's je gesehen:
Du hast es tot gemacht
Was du getan hast ist radikal,
Ach wär's doch normal!
Du bist in ihren Mitten
Und gibst mit Leidenschaft
Niemand sieht dir an,
Dass du den Tod getroffen hast
Da dir die Mitte nicht mehr gefällt
Und deine Sehnsucht flieht
Hast du den Strick genommen:
Da wo es jeder sieht
Was du getan hast ist radikal,
Ach wär's doch normal!
Was du getan hast ist nicht radikal,
Es ist längst normal!
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6. |
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Unterwegs auf der Städtelinie
Vom geweihten Moor gerade in die Hölle
Mit einer Flinte in der Hand
Weil Waffen doch die besten Freunde sind
Wir haben Löcher in den Händen
Und haben Angst wie je zuvor
Das neue Wort es will gesprochen sein
Das neue Wort, das neue Wort, das neue Wort
SCHACHTELMUND, SCHACHTELMUND
Eine Schnauze, die sich festgebissen hat
SCHACHTELMUND, SCHACHTELMUND
Ein neues Wort, das niemand ausgesprochen hat
Dann kommt der Schlaf, dann kommt der Schlaf
Und wer ist Herr über den Wind, der dann weht?
Wer kann sich wehren gegen den Sturm?
Wer ist der Mensch, der nicht erliegt?
SCHACHTELMUND, SCHACHTELMUND
Ein guter Freund, den du zurück gelassen hast
SCHACHTELMUND, SCHACHTELMUND
Ein neues Wort, das niemand ausgesprochen hat
Es liegt auf deiner Zunge
Und es greift nach deiner Lunge
Du würgst und spuckst und kriegst es nicht heraus
Das neue Wort bleibt unerhört und ist auch scheißegal
Denn es formt dich ganz neu und brutal
SCHACHTELMUND, SCHACHTELMUND
Eine Brücke, die du abgebrochen hast
SCHACHTELMUND, SCHACHTELMUND
Ein neues Wort, das niemand ausgesprochen hat
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7. |
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Rauch aus den Gullis
Dreck am Straßenrand
Menschenleere voll von Leuten
Hast du den Wiederspruch erkannt?
So lief ich durch die Gegend
Und war scheiße drauf
Dann kam das Schlingbein
Und fraß mich auf
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8. |
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9. |
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Nach einem Gedicht von Christian Morgenstern
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20. |
Schachtelmund Weimar, Germany
Schachtelmund:
Max (Gitarre)
Jonas (Schlagzeug) Lukas (Gesang)
Max (Bass)
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